Ein neues Kapitel beginnt auf der Bühne des Schlosstheaters Fulda: Im Sommer 2026 hebt sich dort der Vorhang für ein ganz besonderes Projekt. Mit „Der Schimmelreiter“ bringt Spotlight Musicals einen deutschen Literaturklassiker als düsteres Mystery-Musical auf die Bühne – inszeniert mit Tanz, Puppentechnik und spektakulären Videoprojektionen. Mehr dazu verrieten die Macher jetzt dem “hr”…
Nach Erfolgsproduktionen wie „Die Päpstin“, „Der Medicus“ und „Robin Hood“ wagt das Team um Komponist und Autor Dennis Martin einen künstlerischen Sprung in neue Sphären. Am 5. Juni 2026 feiert „Der Schimmelreiter“ seine Weltpremiere. Die Geschichte basiert auf der berühmten Novelle von Theodor Storm, die 1888 erschien – ein Werk, das Martin tief beeindruckt: „Ich halte Theodor Storms Erzählung für eines der größten Werke der deutschen Literatur.“ Er hebt besonders die Verbindung zwischen realistischen und übernatürlichen Elementen hervor: „Der ständige Wechsel zwischen Spuk und Realität sorgt für eine enorme Spannung.“
Eine tragische Liebe inmitten von Sturm und Schatten
Neben der gespenstischen Atmosphäre steht auch eine intensive Liebesgeschichte im Mittelpunkt. Martin vergleicht ihre emotionale Wucht mit einem der bekanntesten Dramen der Weltliteratur: „Sie erinnere in ihrer emotionalen Tiefe an Shakespeares ‘Romeo und Julia’ und sei auf ihre Art dann doch ganz anders.“
Trotz des literarischen Rufs des Originals ist sich das Kreativteam bewusst, dass es sich mit dem Stoff auch auf ungewohntes Terrain begibt „Aber wir machen das aus tiefster künstlerischer Überzeugung, müssen auch mal raus aus der Komfortzone und bieten stilistisch etwas Neues“, so Martin.
Ein zentrales Element der Geschichte sei die Natur selbst – nicht nur als Kulisse, sondern als aktiver Teil der Handlung. Das Meer, stürmisch und unberechenbar, fungiere beinahe wie ein eigener Charakter. Genauso rätselhaft: das weiße Pferd, das dem Stück seinen Titel gibt.
Tanz, Technik und eine bewegliche Pferdepuppe
Für die künstlerische Umsetzung konnte Regisseur und Choreograf Simon Eichenberger gewonnen werden. Er bringt eine klare Vision mit: „Seit Langem verfolge ich mit großer Bewunderung, wie in Fulda auf höchstem Niveau großartige Musicalproduktionen entstehen. Nun darf ich selbst Teil davon sein.“ Im Zentrum seiner Inszenierung: energiegeladene, moderne Choreografien. Der Tanz soll mehr sein als Beiwerk – er wird zum erzählerischen Motor der Show. Auch technisch wird groß aufgefahren. Puppenspiel wird eine bedeutende Rolle spielen: Eine lebensgroße Pferdepuppe aus Südafrika soll den geheimnisvollen Schimmelreiter lebendig werden lassen. „Schon der erste Prototyp hat mich sprachlos gemacht“, berichtet Martin begeistert.
Unterstützt wird das visuelle Konzept durch eindrucksvolle Videoprojektionen auf großflächigen LED-Wänden, die Sturm, Meer und mystische Landschaften zum Leben erwecken sollen. Produzent Peter Scholz erklärt: Die Zuschauer „erleben die Schimmelreiter-Welt aus Meer, Sturmfluten und mystischer Natur“.
Ein Sommer voller Magie
Die ersten Voraufführungen starten am 30. Mai 2026, bevor am 5. Juni die offizielle Premiere stattfindet. Geplant sind über 80 Vorstellungen bis Ende August – mit einer möglichen Verlängerungswoche im September. Im Musical-Sommer 2026 wird „Der Schimmelreiter“ das einzige Stück auf der Fuldaer Bühne sein.
Verwendete Quellen: Hessischer Rundfunk