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Musical-Kritik: “Titanic”-Premiere in Tecklenburg begeistert mit grandioser Cast und revolutionären Projektionen!

Wir waren live dabei!

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© Ina Fiethen / Musicalpuls.com

Mit “Titanic” ist gestern (25.07.25) das dritte und letzte Stück der aktuellen Saison der geschichtsträchtigen Freilichtspiele Tecklenburg gestartet. Neben dem Familienmusical “Shrek” und dem Jukebox-Musical “Priscilla” zeigt man 2025 ein absolutes Epos. Doch wie gut ist die Open Air Umsetzung in Tecklenburg – unter der Regie von Ulrich Wiggers, der schon bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg großartige Arbeit lieferte? musicalpuls.com war bei der Premiere von “Titanic” live dabei und verrät Euch, warum ihr unbedingt in der schnuckeligen Stadt vorbeischauen solltet!



“Titanic” bei den Freilichtspielen Tecklenburg: Bühnenbild beeindruckt

Mit einigen kleinen Veränderungen zeigen in diesem Jahr nun auch die Freilichtspiele Tecklenburg die sehr erfolgreiche “Titanic”-Musicalfassung von Peter Stone (Story & Buch) und Maury Yeston (Musik & Liedtexte). Die Geschichte des Unglücks des Mega-Luxusdampfers ist dabei altbekannt… doch wie gut setzt man dies in Tecklenburg um? Schon beim Betreten der Freilichtarena staunt man. Das Bühnenbild (stammt von den hauseigenen Werkstätten!) ist imposant und wurde hervorragend in die Überreste der Burg hineingearbeitet. Dabei hat man eine Kulisse auf drei Ebenen geschaffen, was die verschiedenen Klassen der Passagiere ideal darstellen lässt. Ein absoluter Mehrwert sind auch die Projektionen, die einen Tiefeneffekt schaffen und es nahezu wirklich so erscheinen lassen, als wären die Darsteller mitten auf dem Schiff. Sei es die Heizer ganz unten auf der Titanic oder die Gäste der 1. Klasse im Speisesaal.

Inzenierung punktet mit Detailverliebtheit

Dass sich auch die Zuschauer mittendrin fühlen, dafür sorgen auch die vielen kleinen Details… so passiert während der gesanglichen Performance einzelner oder mehrerer Darsteller auch abseits dessen einiges. Beispielsweise Alexander di Capri als Erbauer der Titanic, der immer wieder umherläuft und ganz genau prüft, ob am Schiff auch alles in Ordnung ist. Keine Frage, in dieser Inszenierung in Tecklenburg steckt eine große Detailverliebtheit – einziger kleiner Kritikpunkt: Manchmal erkennt man in dem großen Ensemble nicht, wer gerade singt. Hier könnte man mit den Strahlern noch etwas Abhilfe leisten.

Als es in der zweiten Hälfte bereits dunkel geworden ist (was hervorragend zum Setting passt, denn in Hälfte 2 dreht sich alles um die grausamen Geschehnisse nach der Kollision mit dem Eisberg!), leuchten die hinter der Bühne liegenden Bäume… was so wirkt, als würde ein Sternenhimmel erstrahlen.



Cast und Musik grandios

Kurzum gesagt – sowohl Bühnenbild als auch Lichtdesign sind überragend! Das trifft natürlich auch auf die Cast und die Musik zu. Hervorheben mag man hier kaum jemanden, denn das riesige Ensemble als auch die Haupt- und neben Charakte liefern allesamt durch die Bank weg ab. Wenn man etwas hervorheben möchte, dann ist hier die musikalische Einlage von Tobias Bieri als Funker Harold Bride zu nennen, der mit seiner einfühlsamen Stimme begeistert… oder auch Laura Araiza Inasaridse als Kate Mc Gowan bei einer der großen Ensemble-Nummern… oder auch Matthias Meffert (als 1. Offizier William Murdoch) mit seiner ganz besonderen Klangfarbe. Schauspielerisch möchten wir auch Bettina Meske und Patrick L. Schmitz nennen, die für die humorvollen Momente in dem düsteren Stück sorgen. Einen großen Mehrwert stellt bei allen musikalischen Darbietungen natürlich das Orchester dar, dass den starken Soundtrack zum Besten gibt.

Anton Rattinger und Masha Karell sorgen für Gänsehaut-Moment des Stücks

All das zusammen erschafft ein grandioses und packendes Erlebnis, das die schlimme Katastrophe der Titanic emotional, packend und eindringlich auf die Freilichtbühne bringt. Dabei ist die sich anbahnende Katastrophe nahezu omnipräsent spürbar. Gänsehaut ist spätestens gegen Ende des Stücks garantiert, wenn Anton Rattinger und Masha Karell als das Ehepaar Isidor & Ida Straus im gesetzteren Alter ohne Chance auf Rettung oben auf der Titanic steht… und sich liebevoll umeinander kümmert… die letzten Stunden nach einem ganzen gemeinsamen Leben noch harmonisch und voller Liebe verbringt. So wärmt er mit seinem letzten Atem noch ihre Hände. Als dann wenig später das große Finale folgt und alle Überlebenden noch einmal die Bühne betreten und die Namen der Toten als Projektionen auf der Kulisse erscheinen, ist der dramatische Höhepunkt perfekt.



Was bleibt ist die Frage: Wer ist Schuld an dem Unglück? Der Kapitän (Benjamin Eberling), der auf seiner letzten Fahrt sich vom Schiffsdirektor Ismay (eindringlich und klasse gespielt von Felix Martin!) unter Druck setzen ließ? Oder war es der Erbauer Andrews (Alexander di Capri), der Fehler bei der Höhe der Schotten machte? Oder war es vielleicht einfach die Ignoranz, all die Warnungen vom Eisberg nicht ernst zu nehmen? Oder schlichtweg eine Verkettung von vielen unglücklichen Umständen? Sicher ist: DIESE Umsetzung unter der Regie von Ulrich Wiggers setzt das dramatische Unglück der Titanic extrem intensiv und großartig um! Wer die Chance hat, nach Tecklenburg zu reisen – und noch an die sehr gefragten Tickets kommt – sollte das Stück unbedingt erleben!

***Karten gibt es noch direkt hier!***

 

TIPP: Sitzkissen und Verpflegung darf auf das Gelände mit hinein genommen werden – gerade für Familien sicherlich ein wertvoller Tipp! Es gibt vor Ort auch Pommes, Brat-/Currywurst und andere Snacks zu fairen Preisen, aber wie wir wissen kann sich das auch nicht jeder leisten.

 

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Kevin Drewes

Der bundesweit geschätzte Journalist Kevin Drewes hält Euch mit seinem Fachwissen und der riesigen Expertise täglich über die Geschehnisse in der Musicalwelt auf dem Laufenden.