Jahr für Jahr zieht es tausende Touristen aus aller Welt zum Schloss Neuschwanstein in Hohenschwangau. Musicalfans hingegen pilgern immer wieder zum Festspielhaus Neuschwanstein, das am Forggensee genau gegenüber liegt. Doch hättet ihr gewusst, was die schmucke Stadt Füssen, die nur wenige Autominuten entfernt liegt, noch alles zu bieten hat? Im Rahmen des festlichen Wochenendes der Jubiläumsgala im Festspielhaus Neuschwanstein begab sich musicalpuls.com auf eine von Frau Hiltensperger (Füssen Tourismus und Marketing) geführte, exklusive Tour durch Füssen… und verrät Euch, warum sich auch eine weitere Anreise nach Füssen und dem Festspielhaus lohnt. Die Stadt ist eine echte Perle, die viel mehr zu bieten hat, als man denkt…
Auf den Spuren von Lauten & Geigen im Museum der Stadt Füssen
Füssen und die Musik sind eng miteinander verbunden. So ist vor allem der Lauten- und Geigenbau in Füssen von Tradition geprägt. Die Stadt gilt gar als die Wiege in Europa. Und genau hier kommen wir auf das Museum der Stadt Füssen zu sprechen – der erste Stopp unserer Tour. Das Museum ist im ehemaligen Benediktinerkloster St. Mang zu finden – gerade einmal schmale 6 Euro kostet der Eintritt. Wenn man hineinkommt und den Rundgang beginnt, ist das Staunen früh groß… das erste Highlight zeigt sich schnell: Der beeindruckende Kaisersaal. Ein weiteres Highlight ist die Klosterbibliothek… gerade, wenn die Sonne hineinscheint, ein wunderschöner Raum. Zwar sind in den Regalen als Platzhalter mittlerweile nur alte Rechnungsbücher zu finden, da sich die Originale in Augsburg befinden, aber das schmälert nicht das Gesamtbild.

Geht man weiter durch das Museum, erblickt man immer wieder historische Lauten und Geigen… sehr schön sind diese ausgestellt, alles wirkt gepflegt… und den Besuchern wird mit Tafeln die Geschichte nähergebracht. So wird auch erklärt, wieso der Ursprung im Lauten- und Geigenbau in Füssen liegt. Das Holz der Bergwälder, die Via Claudia Augusta als Handelsverbindung und der befahrbare Lech als Transportweg waren ideal. Sie bildeten den Grundstein, wenn man so sagen will.
Ein wahrer Schatz verbirgt sich im Museum
Ein weiteres Highlight des Museums ist der „Totentanz“ in der Annakapelle. Diese bildliche Darstellung ist die älteste in ganz Bayern und zählt zu den bedeutendsten Monumental-Totentänzen Europas. Viele kommen sogar extra nur deswegen in das Museum.

Das Hohe Schloss & die Basilika St. Mang
Ganz in der Nähe vom Museum der Stadt Füssen thront über der Innenstadt das Hohe Schloss, daneben befindet sich die Basilika St. Mang. Beides ist ebenfalls einen Besuch wert. Die Basilika wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von Johann Jakob Herkomer im Stil des italienischen Barocks neu gebaut, nachdem sie im dreißigjährigen Krieg verwüstet und geplündert wurde. An der Decke wird die überlieferte Geschichte erzählt, wie der heilige Magnus nach Füssen kam.
Wer den Hang zum Hohen Schloss hinaufläuft, wird im Innenhof staunen… Gotische Illusionsmalereien zieren die Außenfassaden. Besonders abends sollen sie täuschend echt wirken. Aber auch am Tag ist die Anlage beeindruckend. Der sehr leichte und kurze Aufstieg lohnt sich definitiv – zumal man dabei auch mit einem tollen Blick auf die umliegenden Berge belohnt wird.

Das Franziskaner Kloster
Während das Kloster St. Mang wie oben genannt mittlerweile ein Museum ist, ist das Franziskaner Kloster noch heute aktiv. Dieses befindet sich am Rande des Innenstadtkerns und ist problemlos in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Hier leben aktuell fünf Mönche im gesetzteren Alter. Wer vor den Toren der Anlage steht und sich umdreht, der erhält auch hier einen tollen Panorama-Blick. Zudem ist der Innenhof kostenfrei begehbar. Es lohnt sich, auf einen Spaziergang vorbeizuschauen.

Keine Frage, die Innenstadt von Füssen ist definitiv einen Besuch wert – bei der auch unbedingt in die kleine, aber feine Spitalkirche geschaut werden sollte. Ihre Fassade ist eine der schönsten Fotomotive in Füssens Innenstadt. Wer an der Kirche vorbeigeht und über die Brücke schlendert, dann nach rechts abbiegt, der gelangt nach rund 15 Minuten übrigens zum Lechfall. Hier lohnt sich ein Fotostopp ebenfalls. Nach weiteren 10 Minuten erreicht man den Baumkronenweg, der für ein Eintrittsgeld von 5 Euro begehbar ist.
Über den Baumkronenweg bis über die Grenze zu Österreich
Startet man den Spaziergang über die 480 Meter lange Holzkonstruktion, ist man im Idyll angekommen. Man läuft durch die Baumwipfel des Lech-Auwaldes, später erstreckt sich vor einem ein tolles Berg-Panorama. Und dann kann man auch noch mit nur einem Schritt die deutsche Landesgrenze nach Österreich übertreten! Das ist auch markiert, sodass man den Punkt direkt erblickt. Bis Tirol führt der Baumkronenweg, nachdem man sich im auf der anderen Straßenseite gelegenen Imbiss stärken kann. Gerade für Familien ist dieses Ausflugsziel eine tolle Sache… so sorgt der Bergwaldpfad ganz bestimmt für mächtig Spaß bei Kindern.

Museum der bayerischen Könige: Hier erfährt man alles über die Wittelsbacher
Last but not least wollen wir Euch noch einen weiteren Tipp an’s Herz legen… in Hohenschwangau, wo auch das Schloss Neuschwanstein und das Schloss Hohenschwangau stehen. Geht man weiter geradeaus, erblickt man das Museum der bayerischen Könige. Hier sollte man unbedingt auch einen Blick reinwerfen, wenn man zu den Schlössern fährt. In diesem 2011 eröffnetem Museum erfährt man alles von der Dynastie der Wittelsbacher und natürlich auch Ludwig II. Wenn man den Rundgang startet, dann ist man direkt von dem begehbaren Stammbaum der Königsfamilie beeindruckt… von Ende des 12. Jahrhunderts bis hin zur Revolution dem damit verbundenen Ende des Königreichs Bayern, werden die Familienmitglieder vorgestellt.

Beim weiteren Schlendern durch das Museum erfährt man unter anderem auch mehr über die Visionen und nicht umgesetzten Pläne von Ludwig II. – so wollte er u.A. einen orientalischen Palast bauen. Anhand sehr hochwertiger Videosequenzen auf einer Leinwand erhält man einen Eindruck, wie das ausgesehen hätte. Auch die vielen, interaktiven Möglichkeiten der Ausstellung sind ein absoluter Mehrwert und bieten den Besuchern einen höchst interessanten Besuch. Ziemlich am Ende des Rundgangs wird zudem die Geschichte der Wittelsbacher zu Zeiten des Nationalsozialismus erzählt… etwas, was gewiss viele nicht wissen. Genauso wie das Ludwig II. zu seinen Lebzeiten schon plante ein Festspielhaus zu errichten. Das sollte jedoch nie realisiert werden… zumindest nicht von ihm. Wir möchten den Kreis unserer Berichterstattung passend schließen: Ein Festspielhaus entstand dann viele Jahrzehnte später doch… in dem mittlerweile Jahr für Jahr im Musical „Ludwig²“ die Geschichte des Märchenkönigs erzählt wird. Die Wiederaufnahme findet am 16.05.25 statt – na, habt ihr jetzt nicht auch schon Lust, einen Trip in’s schöne Füssen zu planen?
Wir danken Frau Hiltensperger herzlich für die grandiose Führung durch die Sehenswürdigkeiten! Mit ihrer stets freundlichen Art und großem Wissen fühlten wir uns stets bestens informiert und betreut!
TIPP: Viele weitere schöne Fotos von unserem Trip durch Füssen findet ihr nachfolgend: