Jetzt kennt die Witzigkeit in Hamburg keine Grenzen mehr! Gestern Abend (10.06.25) feierte die brandneue First Stage Inszenierung vom Musical-Hit „Kein Pardon“ – basierend auf dem Kultfilm mit Hape Kerkeling – seine frenetisch gefeierte Premiere im hauseigenen Theater im Stadtteil Altona. Doch wie gut lieferten die Absolventen der Stage School, die durch den routinierten Musicalstar Nik Breidenbach (als Heinz Wäscher) verstärkt werden, ab? Dass Franziska Kuropka Regie führt, ließ im Vorfeld schonmal aufhorchen… wir waren bei der Premiere in Hamburg dabei und verraten Euch, wie großartig die Eigeninszenierung ist!
First Stage Theater erstrahlt in neuem Glanz
Im frisch renovierten First Stage Theater in der Thedestraße in Hamburg-Altona erstrahlt alles in neuem Glanz… beim Betreten des Saals wird man jedoch direkt nostalgisch. Grund ist der Rahmen um die Bühne, der mit 26 (!) Röhrenfernsehern gespickt ist, auf denen Ausschnitte aus Kultsendungen wie „Wetten, dass?“ (noch mit Frank Elstner), „Löwenzahn“ oder auch der „ZDF-Hitparade“ laufen. Eine sehr coole Idee! Um kurz nach 19 Uhr folgte dann die feierliche Begrüßung durch Theater-Chef Dennis Schulze, ehe es so richtig losging! Endlich sollte „Kein Pardon“ wieder als Musical zu erleben sein, nachdem die Uraufführung 2011 einst in Düsseldorf stattfand und der Spielfilm schon 1993 die Massen ins Kino lockte!
“Kein Pardon” in Hamburg mit allen Songs von der Uraufführung
„Kein Pardon“ ist eine bissige Satire auf die Fernsehwelt und legt schonungslos – aber auch natürlich überspitzt – offen, was hinter den Kulissen wirklich abgeht. Das muss auch Peter Schlönzke erfahren, der schon seit seiner Kindheit davon träumt, selbst ein Star im Fernsehen zu werden. Dank seiner Mutter wird er in dem Stück dann auch beim Talentwettbewerb angemeldet – bei der Show, die im heimischen Wohnzimmer der Schlönzkes absolutes Pflichtprogramm ist: „Witzigkeit kennt keine Grenzen“. Dabei orientiert sich die First Stage Inszenierung nah am Film und hat auch die Songs sind 1 zu 1 die gleichen, wie die, die schon bei der Düsseldorfer Uraufführung zu hören waren.
Philip Rakoczy als Peter Schlönzke top-besetzt
Was die Hamburger Inszenierung jedoch auszeichnet: Hier dürfen absolute Rohdiamanten die Bühne für sich beanspruchen. Das macht allen voran Philip Rakoczy als Peter Schlönzke auch mit Bravour! Dabei ist sein Zusammenspiel mit dem Routinier Nik Breidenbach, der den Showmaster Heinz Wäscher spielt, urkomisch! Das Ganze gipfelt in der ersten Hälfte, als Peter dem Showmaster Wäscher (mit ä!) den Marsch bläst und ihm endlich mal so richtig die Meinung geigt. Kurzerhand schmeißen die Verantwortlichen den Showmaster Wäscher dann auch raus… und Peter, einstiger Schnittchen-Schmierer der Familie, wird selbst zum Star!

Nik Breidenbach brilliert – auch als Uschi Blum
Hier schaffen es die Verantwortlichen um Franziska Kuropka, der Figur auch die nötige Tiefe zu verleihen. Allgemein kommt neben all dem Humor (der die Zuschauer bei der Premiere mehrmals vor Lachen fast vom Stuhl haute!) die Entwicklung der Figuren nicht zu kurz. Selbst mit Heinz Wäscher leidet man irgendwo mit. Das liegt aber auch am stark aufspielenden Breidenbach, der als Heinz Wäscher brilliert. Zu Beginn der zweiten Hälfte darf er sein ganzes Schauspielkönnen zeigen, seine Mimik ist dazu ganz großes Kino. Als er später als Uschi Blum nochmal auf die Bühne kommt, tobte das Premierenpublikum – im Zusammenspiel mit Philip sowie Babak Malekzadeh, Timo Stark, Dominik Krumschmidt und Lorin Goltermann aus dem Ensemble, war das köstlichste Unterhaltung!

Munja Meier glänzt als Mutter Schlönzke
Hier möchten wir auch unbedingt einige Darsteller hervorheben. So fanden wir auch Munja Meier als Hilde Schlönzke immer wieder urkomisch… sie spielt die Mutter von Peter herrlich schrill. Das war schauspielerisch absolut klasse… und auch musikalisch trumpft sie auf. Svea Pöhner darf hingegen in Hälfte Zwei als Moderatorin stark aufspielen, während Ilka Kottkamp als Ulla für die rockigen Töne zuständig ist, zugleich aber auch schauspielerisch überzeugte. Keine Frage, die Absolventen der Stage School liefern auch in „Kein Pardon“ ab – und das durch die Bank weg… bis hin zum Ensemble! Dabei wissen auch die Choreographien zu gefallen, die ebenfalls sehr gelungen sind! Als Sahnehäubchen zeigt sich das sehr originalgetreue Bühnenbild sehr wandelbar und abwechslungsreich, hier hat man ebenfalls keine Mühen gescheut!
Unser Fazit: Die First Stage Inszenierung von „Kein Pardon“ bietet urkomische und herrliche Unterhaltung, die die Zeit in Windeseile verfliegen lässt! Der auch in 2025 noch sehr unterhaltsame Stoff macht mächtig Spaß! Unbedingt beim nächsten Trip nach Hamburg nach Altona kommen und sich dieses Juwel ansehen – die Verantwortlichen und die Darsteller haben es mehr als verdient, eine große Aufmerksamkeit zu bekommen! Wir fühlten uns jedenfalls bestens unterhalten und waren begeistert von der Qualität, dem Herz, das in die Umsetzung floss und dem Charme der Inszenierung!
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