„We Will Rock You“ is back in Town! Am Freitagabend (17.10.25) feierte das Musical von Ben Elton und Queen nach fünf Jahren sein Bühnencomeback und läutete mit der frenetisch gefeierten Premiere im Stage Palladium in Stuttgart seine Spielzeit ein… die furioser nicht hätte beginnen können. So betrat am Ende der Show Sir Brian May – Leadgitarrist von Queen – die Bühne. Doch auch die Cast rockte mächtig ab… in einer Neuinszenierung, die durch viele Änderungen das Stück aktueller denn je macht…
Hauptdarsteller Kasper Nilsson und Isabel Waltsgott rocken die Bühne
Die altbekannte Handlung von „We Will Rock You“ spielt in einer 50 Jahre entfernten Zukunft, in der computergenerierte Musik regiert. In der Neuinszenierung rückt dabei das Thema KI in den Fokus, entstaubt damit die Story und holt sie ins Jahr 2025. Das passt erstaunlich gut, fühlt sich mehr als rund an. Modern zeigt sich auch die zum Großteil junge und diverse Cast. Gerade Diversität wird bei Stage Entertainment ganz groß geschrieben… dafür steht das Erfolgsunternehmen. So mimt der gebürtige Norweger Kasper Nilsson die Hauptrolle des Galileo… und brilliert! Er füllt die Bühne wie ein echter Rockstar, zeigte dabei auch gleich mehrmals, dass er die hohen Töne beherrscht. An seiner Seite ist Isabel Waltsgott als Scaramouche, die sich nach grandioser Leistung im Musical „Ku’damm 59“ gesanglich nun vollends entfalten kann. Was in dieser Frau für eine Stimme steckt, vermag man kaum zu glauben. Ein absolutes Highlight ist ihr gemeinsames Duett „Who wants to live forever“!
Aisata Blackman wieder weltklasse
Umgehauen hat uns auch Aisata Blackman, die schon in „TINA – Das Tina Turner Musical“ jeden vom Stuhl haute. Sie hat als Killer-Queen in „We Will Rock You“ wenig Szenen… aber jede Szene, die sie hat, sitzt wie eine 1. Ihr stehen die rockigen Klänge verdammt gut!
Allgemein – das muss man an dieser Stelle betonen – macht die gesamte Cast einen klasse Job… auch das Ensemble darf sich dank der neuen Choreografien so richtig austoben. Ein riesiger Mehrwert ist auch die Live-Band, die oben auf der Bühne hinter der LED-Wand spielt… und im Finale dann sogar in die Story eingebunden wird.
Allgemein fühlte sich das Stück wie ein Rock-Konzert an… die Darsteller brauchten die Zuschauer bei der Premiere kaum animieren… sie machten immer wieder mit… klatschten, sangen und johlten. Wie im Rausch wurden die Hits von Queen gefeiert, die starken Lichteffekte sorgten für das I-Tüpfelchen des Erlebnisses. Einziger kleiner Kritikpunkt: In Hälfte 1 war der Sound etwas zu laut.
Und plötzlich stand Sir Brian May auf der Bühne
Am Ende hielt es aber niemanden mehr auf dem Sitzplatz, hier gab es natürlich mit „Bohemian Rhapsody“ auch noch eine Art Zugabe, bei der völlig überraschend Sir Brian May – Leadgitarrist von Queen – dazu kam und seine ganze Klasse an der E-Gitarre zeigte. Wie musicalpuls.com bei der Premiere erfuhr, war es selbst, der auf Stage Entertainment zukam und unbedingt dabei sein wollte. Was für ein Ritterschlag für Stage Entertainment! Die Verantwortlichen dürfen sich dabei aber auch wirklich auf die Schulter klopfen. Die Neuinszenierung ist mehr als gelungen – noch nie hat das Musical SO gut unterhalten!
„We Will Rock You“ ist storymäßig dabei weiterhin eher ein Musical, in dem man nicht viel nach Logik suchen sollte (gerade im letzten Drittel des Stücks wird es schon ziemlich crazy, was aber auch einfach herrlich ist!), sondern in dem man einfach mal alle Sorgen beiseite lassen und abfeiern muss. Dann kommt man voll auf seine Kosten – was Rockfans aber ohnehin zutrifft, denn: „We Will Rock You“ ist eine großartige Hommage an den Rock’n Roll und an handgemachte Musik. Und vielleicht auch gerade jetzt, in Zeiten wo immer auch in der Musikbranche immer mehr auf KI gesetzt wird, ein wichtiges Zeichen setzt!